Ich bin in einer Familie geboren, indem Musik und Ingenieursdenken gleichermaßen unser Alltag begleitete. Mein Vater lernte in seiner Jugend Trompete und hatte eine Zeit lang seine eigene Big Band während dem er sich als Schmied-Lehrling und später auch technischer Zeichner gab. Als ihm klar wurde, er wurde niemals der beste Trompeter der Welt werden, legte er das Instrument auf dem Regal und machte eine Karriere als kreative Erfinder und Experte des Vakuumtransport. Musiziert wurde aber zu Hause immer; Papi nahm sich seine Trompete, Mami setzte sich ans Klavier und wir Kinder sangen und tanzten.
In einer meine frühesten Erinnerungen liegen meine Eltern Hand in Hand auf der Boden eines noch nicht möblierten Raumes und hören zuerst „In the upper room“ und dann „Just a closer walk with Thee“ von amerikanischen Gospelsängerin Mahalia Jackson. Als die Songs zu Ende sind, steht Papi auf, krabbelt zur Vinylspieler rüber, setzt das Stift wieder auf „In the upper room“ und es geht von vorne wieder los. Den ganzen Nachmittag, nur die beiden Liedern. Wenn ich sie heute höre, kriege ich sowohl ein warmes Gefühl von Geborgenheit im Brust als auch das Gefühl von tiefen Trauer über mein Papi, der im 2011 viel zu früh von Krebs gestorben ist.
In seiner Welt war der Big Band Ära alles, was zählte. Nah ja, und Mahalia Jackson natürlich. Mami ist ausgebildeter Kantorin und war als solcher auch eigentlich die klassische Musik gewidmet, mit mein Vater zusammen aber, öffneten sich für sie die Türe zur Welt der Count Basie, Glenn Miller und Duke Ellington. So bin ich mit Synkopen, Saxofone und Swing aufgewachsen auf dessen Teppiche große Sängerinnen wie Ella Fitzgerald und Lady Day tanzten. Weil ich gleichzeitig mit Klavierunterricht und klassiche Musik von Mozart, Chopin und Dvorzak gefüttert wurde, verbreitete sich mein musisches Wurzelwerk und resultierte irgendwann in einen eigenen Baum voller Zweige wie Funk (James Brown), Soul (Etta James), R&B (Beyoncé Knowles), HipHop (Eminem), Modern Jazz (Natalie Cole), Pop (Prince), Folk (Cornelis Wreeswijk), Synfonic Rock (Dire Straits, Jeff Beck), Blues (Bonnie Raitt, B.B.King) – natürlich auf dem Mutterboden der geliebten Volkslieder meiner Heimat.
In Schweden wählt man schon mit 16 Jahren die hauptsächliche Ausbildungsrichtung, ein bisschen wie hier im Deutschland das Berufskolleg. Ich wusste ganz genau dass ich musikalisch und sprachlich begabt war und habe, ohne nachzudenken, das Sprachwissenschaftliche Programm mit Spezialeinrichtung Musik gewählt. Da das Formular erst in 3 Monaten eingesandt werden müsste, hatte mein Vater genügend Zeit, ohne einen einzigen Wort zu äußern, mit der Hilfe unzählige Zeitungsberichte über den Bedarf an Frauen in Ingenieursberufe, die täglich neben meinem Frühstücksteller lagen, mich vom Ingenieurs-Programm zu überzeugen. Ich spürte den Leistungsdruck meiner Eltern und fügte mich, unter Proteste, deren Wünsche ein.
Nun fingen die mühsamen Jahre an. Ich bin nicht mathematisch begabt, Zahlen tragen für mich mystische Schleicher und wenn sie zusammen kommen werden sie zehnmal krümmer, als sie ohnehin schon sind. Ich habe mein Kopf blutig an verschiedenen Wänden gestoßen; Matte, Physik, Chemie, Mechanik und Konstruktion – alles, was mit rechnen verbunden war und sich komplett gegen meine natürliche Talente stellte. Ich habe unzählige Privatlektionen zur Aushilfe nehmen müssen um den ersten Teil des 3-jährigen Technischen Programm in Lund abschließen zu können und dann, an der Universtität Halmstad bei der 4-jährigern „Innovation Engineering“-Programm, das immerhin, wie der Name schon andeuten läßt, teilweise kreative Züge hat, nach unzählige Versuche und nur mit großen Schwierigkeiten die meisten Fächer absolviert habe.
Trotzdem, und vielleicht gerade wegen, die guten Noten in Marketing, Projektleitung, Technischer Englisch und Innovationsstrategie habe ich mein Traumjob direkt nach Ende der Ausbildung bekommen. Bis dahin habe ich das Leiden des Matte-Dummkopfes nur mit der Musik ausgehalten, denn an der Uni befanden sich andere, musikalisch kreative Leute, die auch ihren Ausgleich mit der Musik suchten und mit denen unterschiedliche Bandformationen zur Stande kamen. Mit der Soulband „Chickenwire“ rockten wir die Studentenbuden dermaßen ab, dass Stühle und Tische nachher neu gekauft werden müssten! Für meine selbstgegründete A-Capella-Gruppe „Tune up“ habe ich die Arrangements selber geschrieben und auf der Stockholmer Wasserfestival für Aufmerksamkeit gesorgt und später, als ich den Blues entdeckte, entstand eine Gitarren-Band mit dem dubiösen Namen „Blinded by Tits“, dass alleine vom Namen her Publikum zog. Als ich nach dem Studium in der frisch gestartete Elektronikfirma „HMS Networks“ in Halmstad als Angestellte Nummer 8 meinem Traum-Job anfing, hatte ich also gleichzeitig als Nebentätigkeit mehrere Musikprojekte.
Mein Job erweiterte die Horizonte erheblich, denn nach nur einem Jahr würde ich zu Produktmanagerin und im Jahr darauf zu Managerin eines neu gegründeten Tochterunternehmens, HMS Sensors, das ein Infrarotsensor entwickeln und verkaufen sollte. So jung mit so viel Verantwortung trieb ich von Messe zu Messe, von Land zu Land und war gleichzeitig Projektleiterin einer Ingenieursgruppe, die das Produkt von Modell zu Modell entwickelte. Die Aufgaben führten mich irgendwann zur DRUPA (Druck- und Papiermesse) in Düsseldorf, bei den ich 14 Tage in einem Wohnwagen auf dem Messeparkplatz meine Nächte verbrachte – wir waren immer noch ein kleines Unternehmen mit kleines Geld – und meine Tage mit Kundenjagd auf der Messestand.
Da die Welt der Infrarotsensoren und Automationstechnik zu 99,9% von Männer besteht, war ich häufiger die einzige Frau und wurde genau so häufig zu Kneipen-Tours, Dinner-Besuche und Clubs eingeladen. Einer dieser Abende in der Düsseldorfer Alstadt stand ich plötzlich vor eine schwarze, unansehnliche Tür mit dem Schild „Waters“ darauf. Als ich die Tür aufmachte schlug mir tiefe, „Muddy Waters“-echten Bassläufe entgegen – duh duh duh duh badam badam – und ich dachte sofort: „Ich bin zu Hause!“ – „I’m home!“. Dieser Abend stellte mein Leben auf dem Kopf und sorgte schließlich dafür, dass ich ein paar Jahre später auf die Füße landen konnte, als ich mir dann den Berufswechsel endlich wagte. Ich verliebte mich auf der Stelle in einer der vielen Gitarristen, die auf der Bühne um den Raum kämpften und gründete später mit ihm die Bluesband „Halmstad Connection“ – ich war die Connection zwischen Düsseldorf und meine damalige Wohnort Halmstad… Die Beziehung zur Gitarristen endete „pretty fast“, die Band machte aber jahrelang weiter und veröffentlichte in 2004 die CD „Welcome to the Blues Alley“.
Nach nur drei erfolgreichen Jahren bei HMS habe ich zum ersten Mal versucht, meine Kündigung einzureichen, „dürfte“ aber laut den beiden Firmengründern nicht. Stattdessen schlugen sie mir vor, einen Repräsentantenbüro in Düsseldorf aufzubauen, was ich natürlich gerne und sofort gemacht habe, weil es mich näher zu meinen neuen Musikerfreunde brachte. Die Tage verbrachte ich in meinem Büro oder im Außendienst, eben ‘on the road’, die Nächte in den Altstadt-Kneipen und deren vielen „Blues Jam Sessions“.
Ein Morgen, so gegen 04.00 Uhr, stolperte ein älterer Herr die Treppen zu „Waters“ runter, setzte sich auf dem alten, wackeligen Heizkörper, grabschte sich eine Gitarre und fing an zu spielen. Er spielte der Blues irgendwie anders als ich es gewohnt war und irgendwie sang ich dann auch besser, als je zuvor. Der Mann war John C. Marshall, Englischer Jazz- & Bluesveteran, in dessen 8-köpfigen R&B Band ich nur wenige Monate später als Sängerin auftreten wurde. John wurde mein musischer Mentor, der mir mein Verständnis für amerikanisches Rhythmus-Gefühl gegeben hat. Er war schließlich auch der Grund, warum ich ein paar Jahre später den Schritt wagte, mich von meinem gut bezahlten Job, mein BMW Dienstwagen und meine angeblich Bergauf-Versprechende Karriere zu trennen, um ein unsichere Zukunft als selbstgelernter Vollzeitmusikerin entgegen zu steuern.
Meine ausgesprochen netten Chefs Nicolas und Staffan unterstützten der Anfang meiner Musikkarriere, nicht nur weil sie mein Berufswechsel total geil fanden oder weil wir, der John C. Marshall Band feat. Pia Fridhill, jährlich deren Messestand auf der Hannover Industriemesse rockten, sondern auch weil sie ein Werbespot-Titel suchten. Für diesen Zweck bestellten sie ein frisch komponierter Blues Song von John und mir. Der Kontakt zur damaligen amerikanischen Geschäftspartner Perry Sink (später AdWords-Guru Perry S. Marshall!) wurde hergestellt und er lieferte innerhalb eine Woche ein Text, dass mit Blues-Klischees und sexuelle Andeutungen der Welt der Programmiersprache für Roboter ausmalte – „The Fieldbus Man Blues“ mit Textzeilen wie „I want a man with a single cable on his machine“. Mit dem Verkauf der Rechte dieser Komposition konnte ich mit dem John C. Marshall Band mein erstes Album aufnehmen, das passenderweise den Namen „Blues Business“ trug. „The Fieldbus Man Blues“ war das Titelspur und wurde ein Hit im Welt der Roboter-Automation!
Ungefähr zur gleichen Zeit traf ich mein zukünftiger Ehemann. Er war ganz anders als meine bisherige Eroberungen, die fast alle auf schwedische Art und Weise unzugänglich, wortkarg und schwermütig waren. Er war offen, liebevoll, Rheinländerisch wortreich und spielte, neben seiner Tätigkeit als Englisch- und Spanischlehrer, auch Gitarre und schrieb eigenen Songs. Er inspirierte mich, eigene Werke zu schreiben und gemeinsam nahmen wir, nach einem romantischen Eifeler Hochzeit in 2002, unseren Songs auf dem Album „Breakfast on the roof“ auf. John C. Marshall schrieb die Arrangements und große Teile seiner Band waren auf die CD im Einsatz. Wir waren echt „crazy“, ein Album mit 10 Musikern – u.A. auch Xavier Fischer an den Tasten – zu machen, aber Mann, hatten wir Spaß! Die große, 10-köpfige Besetzung trat aus Kostengründen nur einmal bei der Release-Konzert auf, sonst spielten wir weiter in der Triobesetzung mit dem Bassisten Max Schaaf, der später mit dem Weltberühmten Gypsy-Swing-Gitarristen Joscho Stephan um die ganzen Welt zog.
Max, Jens und ich spielten damals nach dem „Sundance Kid“-Motto: „Wir gehen raus, und schießen wild um uns herum!“ wie es im gleichnamigen Film, letzter Szene, indem „Sundance“ und seiner Kumpel von 200 Soldaten mit geladenen Gewehren umgeben waren und sie sich fragten, wie sie wohl heil aus die Situation komme. Ein Auftritt in diesem Sinne habe ich speziell in Erinnerung; das Konzert beim „Cologne Night of Music“, eine Kneipen-Nacht bei dem der Eintritt nur einmal bezahlt wurde und für alle 142 Bands überall in der Stadt galt. Die Bude, indem wir spielten, war schon proppenvoll als wir gemeinsam auf der Gaspedale traten und vokal-akustisch, mit voller Elan dem Ende zu abrockten. Jens und Max guckten sich etwas verängstigt an ob es den Leuten vielleicht zu viel würde als die Sängerin ihre Stimmbänder im großen „Grunge“-Stil zum Einsatz brachte? Als das Lied zu Ende war und die Leute tobten, rief ich den zu: „Wollt ihr nicht etwa die anderen 141 Bands auch hören? Geh doch mal weiter!“ worauf das Publikum mit gemeinsamen Hals antwortete: „Neeeeein – wir wollen Euch!“ und so hat sich das „Sundance Kid“-Motto unter Beweis gestellt! Es geht eben selten um perfekt gespielte Musik, sondern um das etwas Besondere, das manche haben, manche nicht.
Als wir aus der Großstadt aufs Eifeler Land zogen, fand der Kaller Bassisten Wilhelm Geschwind uns über das Internet (!). Er hatte gerade zwei Jahre Touren mit dem Kelly Family hinter sich und hatte große Lust, das innere, künstlerische Kind mit einem neuen, künstlerischen Projekt zu ernähren. Das „Pia Fridhill Trio“ würde gegründet, die Songs neu arrangiert und wir probten uns ein Wolf ab und somit ging die „Sundance Kid“-Ära zu Ende. Es folgten drei gute Jahre indem wir drei CDs veröffentlichten, die den Namen Triptychon I, II und III trugen. Das Publikum wuchs mit den vielen Auftritten bis wir eines Tages noch VOR dem Auftritt donnernden Applaus bekamen und ich während des Spielens auch feststellen konnte, dass einige Leute unsere Texte auch mitgesungen haben! Im Laufe dieser Zeit sind unsere Lieder bei Trauungen als Motto-Song verwendet worden (There’s only one), bei Beerdigungen zur Trost gespielt worden (Tears are my prayers) und manche Paare haben sich sogar aufgrund unsere Lieder verliebt (Time, En este Momento)! Die Triptychon-Reihe fassten wir schließlich in das Longplay-Album „Songbook“ zusammen.
Wo sich das innere, künstlerische Kind von Kunst und Liebe gut ernähren kann, muss das äußere Kind mit einem „never ending“ Geldfluss gefüttert werden, denn die Miete zahlt sich selten von selbst. Das gilt für fast alle Künstler, weshalb die meisten Musiker entweder Unterricht geben, einen Nebenjob pflegen oder Firmenevents (Galas) spielen. Als ich noch in Köln wohnte wurde ich von ein gewisser blau-gelber Möbelhaus kontaktiert, das eine Schwedin für deren traditionelle Flußkrebsessen buchen wollte. Dieses Möbelhaus feiert alle schwedischen Traditionen, tun sich aber manchmal schwer mit den Gebräuchen, Gesänge und andere damit verbundenen Drolligkeiten, weshalb ich mit meinem Trio ein Abendprogramm entwickelte, dass die gesamte schwedische Musiktradition von Folklore über Pop und Jazz bis hin zur ABBA-Songs abdeckte – kurz gesagt: 100% Schweden-Stimmung! Ich brachte den deutschen Gästen die traditionellen Trinkliedern bei, und erzählte denen so einiges über die Schweden, das man hier in Deutschland noch nicht wusste. Etwa 500 solche Auftritte später erhielt ich unwissend der Titel „Botschafterin der Schwedischen Musik“.
Mein Heimweh hielt sich, trotz die vielen Möglichkeiten, die Lieder meiner Heimat zu singen, in Großen und Ganzen intakt. Als zunehmend große Royalistin war es z.B. schwierig, bei der Hochzeit von Viktoria und Daniel nicht in Stockholm sein zu dürfen, sondern beim Möbelhaus deren Mittsommerfeier auf dem Parkplatz zu spielen. Der letzte Mittsommerfeier, der ich in Schweden hab’ feiern können, bevor der Termin mit Mittsommer-Auftritte in Deutschland geblockt wurde, gehört noch zu meine liebsten Erinnerungen. Meine Freunde wollten meinem neuen Ehemann zeigen, wie ein typisch schwedischer Mittsommer gefeiert wird. Die Party entwickelte sich wie ein Heimatfilm mit spontanem, dreistimmigem Gesang in der Küche beim Lachsaufschneiden, die Frauen pflückten die Blumen währenddessen die Männer den Grill anmachten, schon vor 21 Uhr wurden etwa 10-15 Schnäpse pro Person konsumiert und dabei lag ein Mann schon „unter Deck“, 5-stündigen Krocketspiel auf dem Hang, ohne Gewinner aber mit reichlich Lachern, und am Ende – so gegen 02.00 Uhr – gemeinsamem FKK-Baden in 8 Grad kaltem Wasser! Bei so einem Adrenalinschock blieb der Kater auch komplett aus (Tipp!).
Eines Tages hatten Jens und ich das Album „Nach dem Regen“ vom Aachener Pianisten Stefan Michalke in der Hand, und nach dem wir die ersten acht Takte des ersten Liedes gehört hatten, entschieden wir uns auf der Stelle, dem Stefan die schwedischen Volkslieder für eine Platte arrangieren zu lassen. Nach nur wenige Stunden waren die Grundideen für die ausgesuchten Liedern da, und nach nur zwei Tagen im Proberaum wurde die CD im Studio aufgenommen und "My Swedish Songbook" war fertig. Es war wie im Traum, als ob es „meant to be“ war, als ob mein gerade gestorbene Vater ein Finger mit im Spiel hatte und was schönes beisteuern wollte. Dieser Sextett-Besetzung steckte seine ganze Energie in die Musik und dass, mit solchem Gefühl für die schwedische Melancholie und solchen Respekt für die Geschichten, die in den Liedern erzählt wurden, dass das Ergebnis weit über das hinaus ging, was ich mir im Leben hab’ vorstellen können! Es war ein Gefühl des Heimkehrens, ein Manifestation und zugleich eine Zelebration der Musik als Wesen. „My Swedish Songbook“ ist alles, was ich mit meiner Heimat verbinde und alles, was ich unter Musikmachen verstehe.
Ich hatte immer "was in den Händen" und habe immer durch Massage oder ähnliches Leute mit ihren schmerzenden Rücken helfen wollen. Alle Methoden, meinen eigenen Rücken zu helfen, scheiterten; Yoga, Kieser Training, Kraftsport, "Sport-Sport", Chiropraktik, Krankengymnastik, Physiotherapie, Akupunktur, Homöopathie, Kinesiologie - nenn mir eine Methode, ich habe sie erfolglos ausprobiert. Nach meine erste Feldenkrais-Behandlung war alles plötzlich wieder in Ordnung, als hätte mein Körper nur darauf gewartet dass jemand ihn zeigt, wie er sich zu richten hat. In 2008 habe ich die Ausbildung zum „Feldenkrais Pracititioner“ angefangen und konnte in 2013 mein Diplom absolvieren. Seit Januar 2014 biete ich in meinem neuen Kursraum im Wald Feldenkrais-Kurse, Gesangsunterricht in Kombination mit Feldenkrais sowie auch Einzelbehandlungen an.
Die Zusammenarbeit mit Stefan Michalke ging aber weiter - wir mochten uns und wollten nach dem musikalischen Ausflug nach Schweden Jens und meine Eigenkompositionen in einen neuen Setting bringen. Gleichzeitig meldete sich wegen was völlig anderes ein netter Cellist namens Shakya Matthias Grahe, der nachdem er zwei-drei Lieder gehört hatte, sofort seinen Einstieg in der neuen Band ankündigte. Mit sein Können im Sache Tontechnik war das ein Traum-Match für uns. Als Stefan Michalke dann sein altes Fender Rhodes zu der erste Probe mitschleppte, hatten wir plötzlich ein einmaligen Sound, dass noch niemand (die wir kennen) in dieser Form benutzt hatte: Cello, Fender Rhodes, Akustikgitarre und Stimmgesang (Shakya singt auch!). Das war einfach supergeil!
In Frühjahr 2014 bauten wir in meinem Kursraum so ein Home Recording Studio auf und nahmen da unser Album "Four" auf. Sämtliche spontane Arrangement-Ideen konnten umgesetzt werden, ein großer Vorteil gegenüber teuren Studios. Nach anderthalb Jahren erfolgreiche Konzerte bekam unser Cellisten Shakya "Shaky" einen Angebot, den er nicht ablehnen konnte, und wanderte in der Schweiz aus. Er wird immer noch schwer vermisst. Seine Schuhe hat Jazzpreisträger David Andres eine Weile mit großem Gusto und Können getragen, ziehen sie aber wegen zu viele Bandprojekte nach einem Jahr wieder aus.
In 2015 startete ich eine Doppelkonzertreihe im Nachbarort Nettersheim: "fridhill & friends". Zum ersten Konzert war Songwriterin Christina Lux zu Gast, es kamen 100 Leute. Zum zweiten Konzert mit dem New Yorker Funky Fingerstyle-Gitarristen Adam Rafferty kamen 180 nette Menschen und der Saal im Naturzentrum Eifel war damit rappelvoll! Im 2016 geht es mit ein Konzert pro Quartal weiter, jedes mit ein spannender Gast plus unser Quartett. Jedes Konzert setzte mich und Jens unter Druck, neue Songs zu präsentieren denn nicht nur der Gast spielte ein Set, sonder auch wir. Damit wir uns nicht wiederholten, müssten neue Songs her und das stimmte mit unser neues Motto "every morning is a new song" überein.
Im März 2017 veröffentlichten wir so das aktuellste Album "every morning is a new song", mit Adam Rafferty als Gast an der E-Gitarre. Das Album wurde zu ein Rückkehr zu den 70er-Soundvorstellung des aller ersten Albums "breakfast on the roof", diesmal ohne Bläser, aber mit dem Grooves aus das beste Musik-Jahrzehnts. Leider ging die "fridhill & friends"-Reihe nach 7. Konzert im Frühjahr 2017 mangels Unterstützung der finanziellen Arts zu Ende. Die Musik geht aber weiter - immer!